Wissen Sie, wie Sie als Arbeitgeber bewertet sind?
Nein? Dann googlen Sie einmal Ihre Firma und scrollen Sie die Seite runter. In einem der ersten Suchergebnisse nach Ihrer Firma steht wahrscheinlich ein Eintrag von kununu zu Ihrer Firma. Dort haben jetzige, ehemalige Mitarbeitende oder auch Kandidat:innen Ihre Firma bewertet.
Es könnten natürlich auch Bewertungen auf meinChef.de, Jobvoting.de, Glassdoor.de oder anderen vorliegen. Ich gehe im Folgenden auf den Marktführer Kununu, eine Tochterfirma von XING, ein. Das Wort Kununu bedeutet übrigens „unbeschriebenes Blatt“ auf Suaheli.
Sie sind kein „unbeschriebenes Blatt“? Glückwunsch!
Sie finden Ihre Firma bewertet mit einem Stern (schlecht) bis fünf Sterne (sehr gut)? Auch wenn Sie mit dem Ergebnis nicht einverstanden sind, haben Sie nun die Gelegenheit, daran zu arbeiten und das sollten Sie unbedingt tun! Diese Bewertungen werden nicht nur von Kandidat:innen interessiert gelesen, sondern auch von Kunden, Geschäftspartnern oder Banken.
Hinschauen: Welche Faktoren werden bewertet?
Neben der Gesamtwertung findet man dort viele Detailbewertungen, z.B. zu „Wohlfühlfaktoren“ und „Karrierefaktoren“, Benefits Ihrer Firma sowie Kommentare. Natürlich prüft Kununu nach eigenen Aussagen die einzelnen Bewertungen. So kann je Email-Adresse nur eine Bewertung abgegeben werden. Laut Kununu sind diskriminierende, beleidigende, rufschädigende, rassistische oder vulgäre Aussagen verboten. Prüfen Sie zuerst, ob das der Fall ist, wenn Ja, wenden Sie sich direkt an Kununu mit der dringenden Bitte um Entfernung.
Melden Sie sich zu Wort: Dialogchancen nutzen!
Unter jeder Bewertung findet sich ein Button: „Ihr Unternehmen: Stellungnahmefunktion“. Nutzen Sie diese kostenlose Funktion unbedingt, um bei Kommentaren in Dialog zu treten, egal wie positiv oder negativ die Bewertung ist. Nach Ihrer Registrierung werden Ihre Stellungnahmen direkt bei der Bewertung veröffentlicht. Formulieren Sie wertschätzend und zeigen Sie, dass Sie das Feedback ernst nehmen. Es gilt: wer zu seinen Schwächen steht, wirkt glaubwürdiger, wenn er seine Stärken darstellt. Wie Sie mit Kritik umgehen, ist für den Leser oft wichtiger als die Kritik selbst. Und wenn Sie durch das Feedback Hinweise bekommen haben, wie Sie in Ihrem Unternehmen Verbesserungen voranbringen können, umso besser.
Selbst aktiv werden: Mitarbeitende für Bewertungen einbeziehen
Natürlich nehmen sich viele nicht die Zeit, die Bewertungen detailliert zu lesen, sondern schauen nur auf Ihre Gesamtbewertung, die in den Google Suchergebnissen sichtbar ist. Diese kann durch nur eine einzige Bewertung zustande gekommen sein! Wenn Sie unter drei Sterne liegen und Ihre Firma als Arbeitgeber besser einschätzen, sollten Sie Ihre Mitarbeitende jetzt aktiv dazu motivieren, Bewertungen auf Kununu abzugeben und damit den Gesamtdurchschnitt zu verändern. Damit tun Mitarbeitende auch sich selbst einen Gefallen, denn Sie tragen zur erfolgreichen Darstellung der Firma bei. Das sichert den Arbeitsplatz und hilft auch, leichter neue Kolleg:innen zu finden.
Bisher noch keine Bewertungen?
Ihre Firma ist ein „unbeschriebenes Blatt“, d.h. es finden sich bisher keine Suchergebnisse auf diesen Portalen für Sie? Wenn Ihnen Ihre Darstellung im Netz wichtig ist, laden Sie Ihre Mitarbeitenden aktiv ein, eine Bewertung abzugeben. Sie können Bewertungsportale wie Kununu gezielt nutzen, damit andere Gutes über Sie berichten. Denn auch hier gilt – tue Gutes und rede darüber.
*Es ist immer sowohl die weibliche, männliche und diverse Form gemeint und auch angestellte Führungskräfte zählen als Mitarbeitende