So werden neue Mitarbeitende erfolgreich

„Bei uns werden neue Mitarbeitende direkt ins kalte Wasser geworfen, die Guten wissen doch, wie man schwimmt.“ Wirklich? Da haben Sie sich so viel Mühe gemacht, passende neue Mitarbeitende zu finden und dann meinen Sie, die Arbeit ist getan und das klappt dann schon irgendwie, wenn er/sie anfängt.

Dieser Ansatz ist unwirtschaftlich und eigentlich fast Sabotage am eigenen Unternehmen! Und das aus zwei Gründen:

1. Es dauert viel länger, bis der/die Mitarbeitende das Geld wert ist, weil er/sie viel Zeit beim sich Zurechtfinden verliert
2. Es kommt fast immer zu unnötigen Fehlern.

Beide Faktoren beeinträchtigen wiederum die Motivation des neuen Mitarbeitenden und möglicherweise auch die Akzeptanz bei den Kolleg:innen. Das kann die Weiterarbeit nach der Probezeit gefährden – wenn er/sie dann überhaupt noch da ist, denn es gibt ja viele andere Arbeitgeber, die Mitarbeitende suchen…

Gut vorbereitet

Was ist eine gute Einarbeitung? Diese beginnt spätestens in der Woche vor dem ersten Arbeitstag von neuen Mitarbeitenden: ist der Arbeitsplatz vorbereitet, eingerichtet und sauber? Sind alle Arbeitsmaterialien vorhanden? Sind notwendige IT-Berechtigungen, email-Account etc. eingerichtet und freigeschaltet? Ist der Einarbeitungsplan vorbereitet? Es ist auch durchaus üblich, Angestellten oder Führungskräften schon vor dem 1. Arbeitstag Materialien zum Einlesen, wie z.B. Handbücher zuzusenden.

Das gehört in den Einarbeitungsplan

Am ersten Arbeitstag findet zuerst die Orientierung durch die Führungskraft statt: Begrüßung, Betriebsführung, Vorstellung der Kolleg:innen und Übergabe/Erläuterung des Einarbeitungsplanes. Der professionelle Einarbeitungsplan ist das Kernelement einer guten Einarbeitung! Darin wird alles benannt, WAS Mitarbeitende wissen und können müssen, um bei Ihnen erfolgreich zu sein und WER ihm/ihr das bis WANN beibringt. Damit dieser Plan eine verbindliche Wirkung hat, braucht es eine Spalte mit Feldern zum Abhaken der gelernten Punkte durch den Mitarbeitenden bzw. dem Schulenden. So besteht für Mitarbeitenden und Vorgesetzten jederzeit die Möglichkeit, den Stand der Einarbeitung zu betrachten. Im Plan werden bereits feste Gespräche zu Zeitpunkten, an denen Zwischenziele der Einarbeitung wie z.B. „Bereit zum Kundenkontakt“ erreicht sein sollten, vereinbart. Damit ist der/dem neuen Mitarbeitenden auch die Erwartungshaltung des Unternehmens klar, ein ganz wichtiger Punkt.

Organisation zuerst

Für die allgemeinen organisatorischen Themen ist es am besten, diese direkt am Anfang des Einarbeitungsplanes aufzuführen und am ersten Tag zu besprechen, da man sonst Dinge vergisst, die einem selbst so selbstverständlich sind: Das geht ja von Arbeitszeit- und Pausenregelungen, Einweisungen z.B. Arbeitssicherheit, Ersthelfer, Getränke- und Essensmöglichkeiten, Regeln für die Nutzung von Telefon und Internet, Urlaubsplanung bis hin zu Zeiterfassung.

Einblicke möglich machen

Nehmen Sie sich auch Zeit, mit der/dem Mitarbeitenden über das Unternehmen an sich zu sprechen: z.B. wie sieht das Unternehmen die Zukunft, was kann es richtig gut und differenziert es von Mitbewerbern und was soll der wichtige Anteil von Mitarbeitenden an dieser Zukunft sein. Dazu eine Anekdote: vielleicht haben sie von einem Rundgang John F. Kennedy‘s bei der NASA Anfang der 60er Jahre gehört. Da fragte er eine männliche Putzkraft, was denn seine genaue Aufgabe wäre. Die Antwort: „ich bin dabei behilflich, einen Mann auf den Mond zu bringen.“ Ja, sicher typisch amerikanisch, aber ich bin fest überzeugt, es entsteht bessere Motivation und Leistung, wenn Mitarbeiter sich als unverzichtbarer Teil eines großen Ganzen begreifen.

Von Teamkolleg:innen zum Paten/Patin

Wenn Sie dann noch einen erfahrenen, loyalen Mitarbeitenden zum Paten für den neuen Mitarbeitenden benennen, der in der Einarbeitungszeit und auch gerne danach Ansprechpartner für alle übrigen Fragen ist, kann es eigentlich nur klappen mit der Einarbeitung.