Mitarbeitende werben Mitarbeitende

– warum nicht?

Die richtigen Mitarbeitenden zu finden wird immer schwieriger, deshalb ist es sinnvoll, mehrere Wege zu beschreiten. Eine sehr wirkungsvolle Methode kann dabei die Anwerbung von Kandidat:innen durch die eigenen Mitarbeitenden sein, wenn es richtig angegangen wird.

Letztlich ist es eine der ältesten Ideen: schon Julius Cäsar versprach im Jahre 55 v. Chr. seinen Soldaten 30% ihres Jahressoldes als Belohnung, wenn sie ihm einen neuen Soldaten brachten.

Mitarbeitende sind Multiplikatoren, …

Für diesen Weg spricht, dass durchschnittliche Mitarbeitende ein Netzwerk von 150 Kontakten haben, davon durchschnittlich 20% in der Berufsgruppe (Quelle: Bonago). So können potentielle Kandidat:innen angesprochen werden, die über die normalen Wege wie Anzeigen nicht erreicht werden. Über den Kontakt der Mitarbeitenden entsteht dabei auch eine Vorauswahl, da er/sie einschätzen kann, ob derjenige auch passt. Man möchte ja nicht komisch angeschaut werden, wenn der/die vorgestellte Kandidat:in offensichtlich ungeeignet ist.

…die gut informiert sein wollen.

Hier liegt auch ein Risiko: wenn Sie eine/n vorgestellte/n Kandidat:in ablehnen müssen, wird das wenig Begeisterung auslösen. Dem beugen Sie vor, in dem Sie eine präzise Stellenbeschreibung zur Verfügung stellen, in der Sie alle Anforderungen, nicht nur die fachlichen, auflisten. Wichtig ist dabei auch das Verständnis Ihrer Mitarbeitenden für die „weichen Faktoren“ – was für Menschen passen in das Unternehmen und welche nicht – und das Wissen der Mitarbeitenden, wo Sie mit Ihrem Unternehmen hin wollen.

Was hat der Mitarbeitende davon?
In der Regel eine interessante Geldprämie, es können aber auch Sachprämien sein oder zusätzliche Urlaubstage. Seien Sie da großzügig, auch wenn es natürlich nicht die 30% des Jahressoldes wie bei Julius Cäsar sein müssen. Die meisten Unternehmen zahlen inzwischen 1.000 bis 2.000 Euro für einen neuen Mitarbeitenden, der seine Arbeit antritt. Natürlich ist das viel Geld, aber rechnen Sie im Vergleich die Kosten für Ihre üblichen Maßnahmen dagegen bzw. das was Sie an Geld verlieren, weil Sie Aufträge wegen Personalmangel nicht abwickeln können…

Wie stehen Ihre Mitarbeitenden zum Unternehmen?
Ein Unternehmer sagte zu mir „Ich tue so viel für meine Mitarbeitenden, das sollten die Mitarbeitenden kostenlos tun.“ Das mag die Erwartung sein, ist aber leider nicht die gesellschaftliche Realität. Laut einer Gallup-Umfrage haben 85% der Mitarbeitenden eine geringe oder gar keine Bindung an ihr Unternehmen. Mit dem Ansatz Mitarbeitende-werben-Mitarbeitende und der Resonanz bei Ihrer Belegschaft finden Sie auch heraus, ob das Viele, was Sie für Ihr Team tun, auch geschätzt wird… denn wer empfiehlt schon einen Arbeitgeber, mit dem er sich selbst nicht identifiziert?