Mitten ins Herz: So emotionalisieren Sie Ihren Unternehmensauftritt zur Personalgewinnung

Die Akquise von Mitarbeitenden ist mittlerweile ebenso wichtig für Unternehmen wie die Akquise von Kunden. Erfahren Sie jetzt, wie Sie mit drei Schritten Besucher Ihrer Homepage zu Kandidat:innen machen.

Schmeckt Ihr Köder dem Fisch?

Die meisten Homepages von Unternehmen sind vor allem eine Visitenkarte in Richtung Kunden. Firmen stellen hier dar, was an wunderbaren Produkten oder Dienstleistungen angeboten wird. Wenn das wichtigste Thema des Unternehmens ist, neue Kunden zu gewinnen, kann das reichen.     

Tatsache ist, dass viele Unternehmen passende Mitarbeitende genauso intensiv suchen, wie passende Kunden. Was finden die potentiellen Kandidat:innen, die auf eine Firma stoßen, auf der Homepage? Leider oft wenig bis nichts, um die Firma als interessanten Arbeitgeber in Betracht ziehen zu können. Konsequenz: die Menschen, die man als Kandidat:in erreichen will, bewerben sich nicht oder selten.

Zielen Sie aufs Herz

Wenn Sie wirklich Aufmerksamkeit wollen, müssen Sie aufs Herz zielen. Wir Menschen sind einfach so. Sie müssen auf der Gefühlsebene vermitteln, warum Kandidat:innen ausgerechnet Sie als Arbeitgeber auswählen sollen. Schließlich suchen Sie jemanden, der einen Großteil seiner Kraft und Energie für Ihr Unternehmen einsetzen und dazu noch in Ihr Team passen soll.

Hier meine drei TOP Tipps für Ihre Homepage, um potentielle Kandidat:innen von Mensch zu Mensch emotional zu erreichen und zum Kontakt mit Ihnen zu motivieren (einsetzbar auch in allen anderen Medien, aber starten Sie immer mit Ihrer Homepage):

1. Erzählen Sie Geschichten – vermitteln Sie Sinn  

Ich empfehle Ihnen dazu als Einstieg den wunderbaren Vortrag von Simon Sinek. Wenn Sie diese Elemente rund um Ihr “Warum?” erarbeitet haben, gilt es, sie zu erzählen. Jedes Unternehmen hat Geschichten, die sich für Storytelling eignen, z.B.:   

  • Gab es einschneidende Dinge, die zur Gründung Ihres Unternehmens führten?
  • Gab in der Unternehmensgeschichte Hürden/Hindernisse zu überwinden?
  • Gibt es „Heldengeschichten“ im Umgang mit Kund:innen oder Kund:innenproblemen?
  • Wo hat Ihr Produkt/Ihre Dienstleistung das Leben von Menschen verändert?   

Es muss nichts vordergründig Weltbewegendes sein! Wichtig ist, dass die Geschichte Werte und Haltung des Unternehmens vermittelt und Menschen im Unternehmen in den Vordergrund rückt.      

Mein Tipp: Lassen Sie in der Geschichte auch Mitarbeitende zu Wort kommen.  

2. Definieren Sie das richtige Angebot für Ihre Wunschmitarbeitenden  

Ich erlebe es leider öfter, dass da platt kopiert wird. Nur weil es in manchen Startups cool ist, einen Kicker und/oder eine Tischtennisplatte zu haben, muss das für Ihr Unternehmen nicht richtig sein.     

Mein Tipp: Fragen Sie Ihre Mitarbeitenden – am Besten in einer anonymen Befragung –  was sie an Ihrer Firma als Arbeitgeber schätzen und was sie sich noch wünschen. Denken Sie sich in Ihre Wunschmitarbeitenden hinein (siehe auch mein Blog Candidate Personas) und richten Sie Ihr Angebot als Arbeitgeber danach aus.  

3. Visualisieren und formulieren Sie für Ihre Zielgruppe

  • Bitte kopieren Sie keine Texte von Anderen. Sie wollen ein Original sein, dass authentisch zu seiner Zielgruppe spricht.
  • Bitte lassen Sie texten – es macht wirklich einen Unterschied, das ist gut investiertes Geld.  

Warum?  

„Wir bieten Ihnen interessante Aufgaben in einer spannenden Branche.“ „Bei uns können Sie Ihre Ideen einbringen und mitgestalten.“ „Qualifizierte und motivierte Mitarbeitende sind für unseren Erfolg entscheidend.“  Wie langweilig und nichtssagend ist das denn? Vermeiden Sie unbedingt solche Worthülsen!    

Mein Tipp: Nutzen Sie lieber Original-Zitate Ihrer Mitarbeitenden zu Ihnen als Arbeitgeber. Veröffentlichen Sie Namen, Funktion und ein Foto des Mitarbeitenden dazu, das wirkt. Zeigen Sie Bilder von dem, was Sie als Arbeitgeber bieten. Noch besser ist zusätzlich ein kurzes Video zu Ihrer Firma als Arbeitgeber.  

Praxisbeispiel: auf der Suche nach einem IT-ler  

Sie suchen Programmierer und wissen, dass diese gerne flexibel arbeiten. Also haben Sie eine großzügige Gleitzeit-Regelung. Nahe läge, das jetzt aufzulisten oder als Piktogramm darzustellen. Wenn aber einer Ihrer jetzigen Programmierer mit einem launigen Zitat wie „Ich als Morgenmuffel kann hier flexibel arbeiten – und der Kaffee im Büro ist richtig gut“ auf Ihrer Homepage erscheint, erreichen Sie die Zielgruppe und zeigen Humor – das wirkt!    

Zu guter Letzt: lassen Sie potentielle Kandidat:innen diese Informationen auf der Homepage mit einem Klick finden. Also nicht versteckt unter dem Header „Über uns“ oder „Unternehmen“ sondern direkt sichtbar als eigener Header wie „Arbeiten bei …“ oder „Karriere“.