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Ein Plädoyer für Gehaltstransparenz

Das Gehalt ist ja nicht alles, aber... Wie gehen Sie am Besten mit dem Thema um, sodass Sie neue Mitarbeitende gewinnen und dabei bestehende nicht verlieren?

1.         Das “Gehaltsband” definieren:

Erstellen Sie das Anforderungsprofil für die Position. Fragen Sie sich, was Ihnen ein Mitarbeitender im Einstiegslevel wert wäre (= unterer Level im Gehaltsband) und dann als voll erfahrener Profi in der Position (= oberer Level im Gehaltsband). Schauen Sie sich dann an, was Sie außerdem an relevanten Zusatzleistungen bieten (also von Jobticket bis betrieblicher Altersvorsorge) und rechnen Sie das durchaus mit ein. Verifizieren Sie durch Gespräche „im Markt“, ob Sie das passend festgelegt haben.

2.         Nachbessern bei Bedarf

Bessern Sie bei Ihren Mitarbeitenden nach, wenn es erforderlich ist  – z.B. auch als Stufenmodell über einen längeren Zeitraum. So riskieren Sie nicht, gute Mitarbeitende zu verlieren. Bedenken Sie: Auch in Ihrem Unternehmen rufen Personalberater ungeniert an und fragen sich durch, bis sie mit Ihren Leistungsträgern ins Gespräch kommen. Wenn da Angebote kommen, die deutlich höher sind, als das, was Sie bezahlen, sind manche Mitarbeitende unwiderruflich weg. Oft auch aus persönlicher Enttäuschung Ihnen gegenüber, da aus Mitarbeitenden-Perspektive Wertschätzung fehlte. Vielen Mitarbeitenden ist es unangenehm, nach mehr Gehalt zu fragen. Gehen Sie mit dem Thema also offensiv um, sonst macht es die Konkurrenz…

3.         Offenes Gespräch zum Gehalt

Seien Sie transparent mit dem Gehaltsband im Gespräch mit dem Mitarbeitenden, sodass klar wird, wo bei seiner/ihrer Leistung noch „Luft nach oben“ ist, die belohnt werden kann.

4.        Denken Sie daran: Sie bewerben sich…

Wenn Sie Kandidat:innen für offene Stellen suchen, sollten Sie dazu das Gehalt veröffentlichen, so wie das in den meisten Ländern der Welt üblich ist. Warum? Nach einer Studie von Stepstone aus 2018 erwarten 80% der Befragten in den Informationen zur Position – wie in Stellenanzeigen – Informationen zu den finanziellen Leistungen des Unternehmens (Gehalt, Zusatzleistungen, Benefits…). Es schafft Augenhöhe mit Ihren Kandidat:innen anstelle von Distanz („nennen Sie uns Ihre Gehaltsvorstellungen“) und führt dazu, dass sich die Richtigen bei Ihnen bewerben.